Ja, das ist der Punkt. Als Übergangsmittel, mit guten Voraussetzungen danach etwas anderes machen zu können, bestehen andere Chancen. Aber wenn kein schöner Bildungsabschluss vorliegt, wenn noch andere Problemstellungen hinzu kommen, ist es ziemlich hoffnungslos.
Ich denke das Leute die selbst mit einer psyschischen Beeinträchtigung Leben, wahrscheinlich gut nachvollziehen können, was ich meine. Da gibt es kein Standardrezeptur und oft häufen sich die Probleme plötzlich an. Stattdessen das die Ämter aber nun helfen, reihen sie sich in die Problemverursacher mit ein.
An Tagen wo es gut läuft, hat man das Chaos einigermaßen in Griff, aber an schlechten Tagen lebt man nur noch von einem Zahlungstermin zum nächsten und kann froh sein, wenn man 20-30 € zum Leben hat.
Und dieses Unverständnis laugt aus. Wie oft habe ich mir anhören müssen:Harz 4ler sind eben faul oder mein Liebling: Wer arbeiten will, der findet auch arbeit.
(Haha)
Es braucht Monate einen passenden Therapeuten zu finden. Monate, um mit Tippelschritten voran zu kommen und etwas aufzubauen, dass man Leben nennen kann und es wäre schön, wenn in den Medien ein differenziertes Bild von Menschen in Armut und pychischen Erkrankungen herrschen würde.
Ich denke, das die Artikelschreiberin die Situation ganz gut kennt und bin ihr dankbar, für ihre Perspektive.
Es ist doch so, solche Experimente vermitteln das Bild: Also, wenn ich so wenig Geld zur Verfügung hätte wie du, würde ich aber besser damit klar kommen und sagen gleichzeitig aus: Du bist selbst Schuld.
und sobald jemand in Harz 4 Bezug gerät, sagt ihm fast die ganze Welt nur noch eins: Du bist Schuld. Du bist nicht fähig an der Gesellschaft teilzunehmen.
Aber das ist bullshit. Viele Leute schlagen sich mit Minijobs durch, sie versuchen alles, um nicht völlig abzustürzen, gehen ehrenamtlich arbeiten, gehen zu therapien (das alles an den guten Tagen) nur auf dem richtigen Arbeitsmarkt haben sie keine Chance.
Es braucht keine weiteren sinnlosen Formate die in einer offenen Wunde stochern, sondern echte Veränderungen. Unternehmen für die der Mensch hinter dem Lebenslauf wichtiger ist, als der Lebenslauf und eine Arbeitslosenförderung die mehr Wert auf nudging legt, als auf Restriktionen.
Es gibt Menschen die der Ist-Zustand in den Suizid getrieben hat (oder zu anderen schrecklichen Dummheiten). Weil die Hoffnungslosigkeit zu groß war.
Ps: Es macht auch sehr viel aus, ob ein Mensch ein soziales Netzwerk hat, das hinter ihr/ihm steht. Wohlmeinende Eltern, Freunde, Verwandte. Wenn das nicht vorhanden ist, kann etwas, dass auf dem ersten Blick leicht erscheint unendlich schwer werden.
Die Frage der gesunden Ernährung stellt sich für jemanden, dem die Rechnungen im Nacken hängen, der oder die nur Probleme hat nicht. Daher breche ich mit Brecht der sagt (Erst kommt das fressen, dann die Moral)
(erst kommen die Ängste, dann das Fressen (und nicht das gute) und die Moral sitzt dir mit einer Depression sowieso 100% des Tages im Nacken)